Sowjeterbe statt Nachhaltigkeit
Kasachstans Landwirtschaft
Abstract in English
Abstract
Kasachstan verfolgt eine Agrarpolitik in sowjetischer Tradition. Großbetriebe gelten als Motoren der Modernisierung. Sie genießen mehr staatliche Förderung als Familienbetriebe. Landwirtschaft wird primär in jenen Anbauzonen betrieben, die in den 1930er Jahren angelegt wurden und durch Monokulturen geprägt sind. Trotz rückläufiger Produktivität, Bodendegradation und negativer sozialer und ökologischer Folgen der Monokulturen kommt die Diversifizierung der Landwirtschaft kaum voran. Weder bei den Methoden des Weizenanbaus im Norden noch in der Bewässerungswirtschaft im Süden noch in der Viehwirtschaft ist eine strukturelle Anpassung des Landes an den fortschreitenden Klimawandel zu erkennen. Innovationen im Bereich nachhaltiger Bewässerung oder die Förderung von extensiver Fernweideviehwirtschaft stehen noch am Anfang.
(Osteuropa 8-10/2024, S. 347356)