Titelbild Osteuropa 8-10/2024

Aus Osteuropa 8-10/2024

Berg-Badachschan und Karakalpakstan
Nationale Autonomien in geographischen Problemzonen

Otto Luchterhandt


Abstract in English

Abstract

In zwei der fünf zentralasiatischen Staaten gibt es ein nationales Autonomiegebiet: Berg-Badachschan in Tadschikistan und Karakalpakstan in Usbekistan. Sie nehmen fast die Hälfte des Staatsgebiets der beiden Staaten ein, liegen jedoch überwiegend in unwirtlichen Berg- bzw. Wüstengegenden und sind äußerst dünn besiedelt. Große Entfernungen und schwierige verkehrsgeographische Bedingungen führen zu wirtschaftlicher Rückständigkeit. In Karakalpakstan kommt die Aralsee-Katastrophe hinzu. Die Pamiri in Berg-Badachschan haben seit dem Bürgerkrieg in den 1990er Jahren eine faktische Autonomie, die das Rahmon-Regime in Duschanbe jedoch mit militärischer Gewalt aufzuheben sucht. Der Autonomiestatus Karakalpakstans ist rein symbolischer Natur. Die Karakalpaken stellen nur noch die Hälfte der Bevölkerung der Republik. Sie können die schweren ökologischen und ökonomischen Probleme nur in Kooperation mit Taschkent angehen.

(Osteuropa 8-10/2024, S. 181–208)