Balanceakt
Kasachstan zwischen Russland, China und der EU
Abstract in English
Abstract
Kasachstan befindet sich in prekärer Lage. Das Land ringt um Selbstbestimmung in der Außenpolitik, dabei geht es auch um die Frage von Demokratie und Autokratie. Im Januar 2022 rief Präsident Qasym-Jomart Toqaev Truppen der von Russland dominierten regionalen Sicherheitsorganisation OVKS ins Land. Sie schlugen Proteste gegen die Regierung nieder und retteten seine Macht. Moskau erwartet Gefolgschaft, doch Astana leistet diese nicht bedingungslos. Um Gegenmacht aufzubauen, sucht die Staatsführung nach zusätzlichen Partnern. Die EU ist am Ausbau der Energie- und Handelsbeziehungen interessiert. Ähnlich wie im Falle der Ukraine reagiert Russland äußerst gereizt und versucht jede Westorientierung zu verhindern. China ist ein wichtiger Handelspartner für Kasachstan, politisch hat es aber ebenfalls Interesse an der Stabilisierung der autoritären Ordnung.
(Osteuropa 8-10/2024, S. 5568)