Titelbild Osteuropa 1-2/2023

Aus Osteuropa 1-2/2023

Sanktion statt Kooperation
Die globale Präsenz der russländischen Nuklearindustrie

Andrea Stricker, Anthony Ruggiero


Abstract in English

Abstract

Russlands Atomindustrie ist von den westlichen Sanktionen ausgenommen. Grund ist die große Bedeutung des Staatskonzerns Rosatom für die globale Nuklearwirtschaft. Bei der Förderung, Konversion und Anreicherung von Uran sind auch die USA und westeuropäische Staaten bislang auf Rosatom angewiesen. Alle ostmittel- und osteuropäischen Staaten, in denen Reaktoren des Typs VVER betrieben werden, beziehen Brennstäbe von der Rosatom-Tochter TVEL. In mehreren Staaten der Welt errichtet Rosatom AKWs, hinzu kommen Verträge mit Regierungen über Reaktoren, deren Bau in den nächsten Jahren beginnen soll. Gleichwohl sind Sanktionen gegen Rosatom möglich. Es bedarf einer konzertierten Anstrengung der westlichen Staaten, um Investitionsanreize für alternative Anbieter zu schaffen.

(Osteuropa 1-2/2023, S. 3–18)