Sieg, Sieg, Sieg!
Die Apotheose des Zweiten Weltkriegs im russischen Film
Abstract in English
Abstract
Spielfilme über den Großen Vaterländischen Krieg erleben in Russland seit einigen Jahren einen Boom. Dank großzügiger Förderung durch staatliche Fonds entstand eine Flut neuer Produktionen, die Teil der allgemeinen militant-patriotischen mentalen Aufrüstung des Landes sind. Diese Filme huldigen zunehmend einem reinen Siegeskult. Verschwunden sind Produktionen, die dem Krieg als solchem kritisch gegenüberstehen. Heutige Filme und TV-Serien präsentieren Kampfhandlungen vielmehr oft als ein mit Spezialeffekten angereichertes (Computer-)Abenteuer. Der neue filmische Kanon ist nicht nur durch eine Romantisierung des Krieges, sondern auch durch ein Stalinrevival und eine enge Verbindung zur orthodoxen Kirche gekennzeichnet.
(Osteuropa 12/2022, S. 165181)