Wasserblockade
Die Ukraine, die Krim und Russland
Abstract in English
Abstract
Der Nord-Krim-Kanal führte vom Unterlauf des Dnepr zur Nordgrenze der Krim und von dort nach Kerč im Osten der Halbinsel. Er ermöglichte die großflächige Bewässerung der Trockengebiete der Krim sowie die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Wasser. Als Reaktion auf die Annexion der Krim durch Russland stellte die Ukraine im April 2014 die Wasserzufuhr ein. Dadurch versiegte das Kanalsystem, über das die Reis- und Getreidefelder, Gemüse- und Obstplantagen bewässert wurden. Die Versorgung der Bevölkerung und der Industriebetriebe verschlechterten sich erheblich. Die Wasserblockade hat Russland nicht zum Verzicht auf die Krim bewegt. Doch sollte diese Sanktion auf den Prüfstand gestellt werden, wenn Russland Gegenleistungen etwa in Bezug auf den Status des Donbass anbietet.
(Osteuropa 7/2021, S. 117131)