Titelbild Osteuropa 7/2021

Aus Osteuropa 7/2021

Vom dritten Kalten Krieg

Sergej Karaganov


Abstract in English

Abstract

Der erste Kalte Krieg begann mit der Oktoberrevolution und endete mit dem Zweiten Weltkrieg. Den zweiten Kalten Krieg verlor die UdSSR. Nun ist ein neuer Kalter Krieg im Gange. Der Westen kämpft gegen die Umverteilung der Ressourcen und des Humankapitals. Die Aussichten, diesen Konflikt zu gewinnen, stehen für Russland gut. Die westliche Ideologie der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit überzeugt immer weniger. Die liberale Demokratie ist in der Krise. Russland kann beweisen, dass seine autoritäre Ordnung überlegen ist. Es ist wieder in der Lage Krieg zu führen und verfügt über die Rohstoffe in Sibirien. Das geopolitische Umfeld ist positiv. Der wichtigste Rückhalt ist China. Russlands Eliten und die Bürger sind davon überzeugt, moralisch auf der richtigen Seite zu stehen. Es bedarf der Anspannung aller nationalen Kräfte und einer offensiven Ideologie, damit Russland den dritten Kalten Krieg gewinnt.

(Osteuropa 7/2021, S. 15–27)