Titelbild Osteuropa 10-12/2021

Aus Osteuropa, 10-12/2021

Vom Schongang zum Schleudergang
Unilaterale US-Sanktionen gegen Russland

Sascha Lohmann


Abstract in English

Abstract

Nach der Annexion der Krim im Frühjahr 2014 durch Russland sowie dem Beginn des Krieges in der Ostukraine haben die USA zahlreiche unilaterale Sanktionen gegen Russland verhängt. Gemessen an der Zahl der betroffenen natürlichen und juristischen Personen steht Russland nach dem Iran auf dem zweiten Platz der Länder, die US-Sanktionen ausgesetzt sind. Mit Finanzsanktionen wurde der Zugang russländischer Staats- und Privatbanken zum westlichen Kapitalmarkt beschränkt. Doch insgesamt geht die US-Administration mit Rücksicht auf die handelspolitischen und energiewirtschaftlichen Verflechtungen der Verbündeten in Europa eher zurückhaltend mit der Verschärfung der Sanktionen um. Das könnte sich angesichts der Krise zwischen Russland und der Ukraine sowie Russland und dem Westen ändern. Gerade der Fall Russland zeigt, dass Sanktionen als außen- und sicherheitspolitisches Instrument zur Bewältigung internationaler Krisen an Bedeutung gewinnen.

(Osteuropa, 10-12/2021, S. 83–104)