Titelbild Osteuropa 10-12/2021

Aus Osteuropa, 10-12/2021

„Den Bolschewismus in der Wiege erdrosseln“
Die Blockade der Entente gegen Sowjetrussland

Max Trecker, Friedrich Asschenfeldt


Abstract in English

Abstract

Von März 1918 bis Januar 1920 blockierte die Entente das bolschewistische Russland, um die Revolution zu bekämpfen und die Mittelmächte vom Zugriff auf Russlands Ressourcen abzuschneiden. Die Entente-Mächte scheuten eine großangelegte Invasion. Die schwindende Aussicht auf einen Sieg der „Weißen“ im Bürgerkrieg, die Angst vor deutscher Dominanz und das Marktpotenzial in Russland zwangen die Entente, Ende 1919 die Blockade aufzuheben. Das Britisch-Sowjetische Handelsabkommen 1921 legte die Grundlage für die Wiedereingliederung Sowjetrusslands in die Weltwirtschaft. In den Autarkiebestrebungen und der Festungsmentalität der Sowjetunion hatte die Blockade eine Nachwirkung. Zur Bestrafung von Aggressoren in Friedenszeiten wurden die Mechanismen der Blockade von 1919 an Teil des Völkerrechts. Sie sind der Beginn moderner Wirtschaftssanktionen.

(Osteuropa, 10-12/2021, S. 47–58)