Auslaufmodell
Wasserkraft in Russland
Abstract in English
Abstract
In der Sowjetunion waren Wasserkraftwerke ein Signum der Moderne und Motoren der Industrialisierung. Noch heute entstehen in Russland knapp 20 Prozent des produzierten Stroms in diesen Kraftwerken. In Zeiten des „Kampfs gegen den Klimawandel“ könnte Wasserkraft vor einer neuen Blüte stehen. Das Potential erscheint schier unbegrenzt. Doch Staudämme zerstören die sensiblen Ökosysteme und fügen der lokalen Bevölkerung, der Fischerei und der Landwirtschaft irreparable Schäden zu. Zwar wurden wegen der enormen Kosten und geringer Rentabilität kaum noch neue Wasserkraft-werke gebaut. Doch immer wieder tauchen Projekte auf, deren Ausmaß an sowjetische Zeiten erinnern. Und der Staat unterstützt die Industrie, wenn sie Strom aus Großwasserkraftwerken als Beitrag zum Umweltschutz verkaufen will.
(Osteuropa 7-9/2020, S. 195218)