Titelbild Osteuropa 6-8/2019

Aus Osteuropa 6-8/2019

Hundert Jahre Einsamkeit
Grundzüge der Geschichte Rumäniens

Oliver Jens Schmitt


Abstract in English

Abstract

Aus der Erbmasse dreier Imperien entstand 1918 Großrumänien. Über alle Regimewechsel hinweg verfolgte die politische Elite das Ziel, Staat und Gesellschaft zu homogenisieren. Sie bedienten sich dazu eines orthodoxen Ethnonationalismus. Rumänien wurde von einem Vielvölkerstaat zu einer ethnisch weitgehend homogenen Gesellschaft. Die Elite setzt auf zentralistische, autoritäre Herrschaft. Der Autoritarismus lässt sich wesentlich mit dem überstürzten und gescheiterten Aufbruch in die moderne Massengesellschaft erklären. Träger der autoritären und ethnonationalen Herrschaft waren die Geheimdienste, die Kirche, die Armee und die Akademie der Wissenschaften. Diese Institutionen überdauerten die gesamte Periode. Im Jahr 2019 hat die Demokratie bessere Chancen denn je in der Geschichte Rumäniens.

(Osteuropa 6-8/2019, S. 7–36)