Titelbild Osteuropa 6/2018

Aus Osteuropa 6/2018

Geplante Verluste
Zur Berechnung der materiellen Kriegsschäden der UdSSR im Zweiten Weltkrieg 1943–1947

Denis Babičenko


Abstract in English

Abstract

Nach dem Krieg legten das „Staatliche Plankomitee“ und die „Außerordentliche Kommission zur Untersuchung der NS-Verbrechen auf sowjetischem Territorium“ eine Berechnung der materiellen Verluste in der Sowjetunion vor. Die Prüfung der Daten zeigt, dass die Angaben viel höher waren als die realen Verluste. Die UdSSR legitimierte mit den Berechnungen die Transfers aus Ostdeutschland und die Reparationen von Deutschlands Ex-Verbündeten. Diese Transfers stießen in der sowjetischen Wirtschaft einen Entwicklungsschub an. Auch wenn die offiziellen Angaben zu den Verlusten und den Entschädigungsansprüchen verzerrt waren, relativiert dies nicht die Zerstörungen und Massenmorde, die die Wehrmacht und die Einsatzverbände in der Sowjetunion verursachten.

(Osteuropa 6/2018, S. 143–164)