Diktaturtransfer im Donbass
Gewalt und „Staatsbildung“ in Russlands „Volksrepubliken“
Abstract in English
Abstract
Der Donbass ist aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Doch nicht nur kommt es in der Übergangszone zwischen dem ukrainisch kontrollierten Gebiet und den von den Separatisten gehaltenen Territorien täglich zu Scharmützeln. Vor allem findet im Innern der beiden „Volksrepubliken“ ein dynamischer Prozess statt. Waren sie Ende 2014 noch ein anarchisches Bandenterritorium, so handelt es sich heute um Diktaturen mit hoher politischer und ökonomischer Machtkonzentration. Der entscheidende Faktor in dieser mit äußerster Grausamkeit vorangetriebenen Staatsbildung ist Russland. Seine Gegner ausschalten und sich selbst an die Spitze des Staatsgebildes setzen kann nur, wer die Gunst und die Ressourcen Moskaus hat.
(Osteuropa 3-4/2017, S. 4155)