Fußballfans in Polen
Sport, Gewalt und Politik
Tomasz Sahaj, Dariusz Wojtaszyn
Abstract in English
Abstract
Fußball ist untrennbar mit Politik und Gesellschaft verbunden. Von der Unabhängigkeitsbewegung bis heute ist Fußball ein Mittel der nationalen Mobilisierung sowie der individuellen und kollektiven Identitätsbildung. Während Fußballfans in der Volksrepublik Polen die Stadien nutzten, um Regimekritik und demokratische Positionen zu artikulieren, bestimmen heute antidemokratische Kräfte das Bild. Ein besonderes Problem stellen gewalttätige Hooligans dar. Regierungskreise versuchen nun, diese gewaltaffinen „Fans“ als Freiwillige für die Verbände zur Territorialverteidigung zu gewinnen. Nicht zufällig sind erste Einheiten in Ostpolen dort entstanden, wo militante Fußballfangruppen existieren.
(Osteuropa 11-12/2017, S. 187196)