Marginalität oder Selbstmarginalisierung?
„Internationale Beziehungen“: Wissenschaft, Politik und Wissenschaftspolitik in der Tschechischen Republik
Abstract in English
Abstract
Viele Politiker in der Tschechischen Republik nehmen ihr Land als klein und einflusslos wahr. Auch zahlreiche Politikwissenschaftler vertreten diese Auffassung. Strukturalistische Theorien der internationalen Beziehungen zementieren diese Sicht. Selbst in der Wissenschaft spiegle sich die Dominanz der Großmächte. Nach 1989 sollte der ständige Vergleich mit den westlichen Ländern bzw. mit der westlichen Forschung dazu dienen, diese „einzuholen“. Seit einigen Jahren macht sich aber Fatalismus breit. Doch ein Blick in die Geschichte der Disziplin der Internationalen Beziehungen in der Tschechischen Republik zeigt, dass in der Politik wie in der Wissenschaft die Klage über die Marginalität vor allem eines zur Folge hat: Selbstmarginalisierung.
(Osteuropa 3/2016, S. 3341)