Zwischen Zwang und Freiheit
Poesie und Realismus im georgischen Film
Abstract in English
Abstract
Georgien hat eine außergewöhnlich lebendige Filmszene und brachte bereits viele innovative Filmkünstler hervor. In den 1920er Jahren drehten Georgier wegweisende Stummfilme, die unter dem Einfluss der Avantgarde standen. Unter der Doktrin des Sozialistischen Realismus lieferte der georgische Film in den 1930er und 1940er Jahren systemkonforme Monumentalfilme und Stalin-Elogen, seine Blüte erlebte er jedoch in den 1950er und 1960er Jahren. Der typische lyrische Grundton ist nicht nur dem Druck der Zensur geschuldet, sondern auch Ausdruck einer besonderen Mentalität. Nach der Unabhängigkeit Georgiens geriet der georgische Film in eine Sinnkrise. In jüngster Zeit sind es vor allem Regisseurinnen, die den Film neu erfinden.
(Osteuropa 7-10/2015, S. 613630)