Grenze im Fluss
China–Russland: Das Echo des Territorialdisputs
Abstract in English
Abstract
China und Russland sind seit Russlands Ostexpansion im 17. Jahrhundert Nachbarstaaten. Territorialkonflikte überschatteten immer wieder das Verhältnis der beiden Imperien. Noch 1969 drohte die bewaffnete Auseinandersetzung am Ussuri zu einem Krieg zu eskalieren. Nach 1991 führten Peking und Moskau lange Jahre Verhandlungen, bis die Grenzstreitigkeiten mit mehreren Abkommen beigelegt werden konnten. Russland ging auf einige Gebietsforderungen ein, die die Volksrepublik geltend gemacht hatte. Zugeständnisse machte allerdings vor allem Peking, indem es den Großteil seiner Forderungen fallenließ. Die Übergabe der letzten umstrittenen Inseln am Zusammenfluss von Ussuri und Amur sowie am Oberlauf des Argunʼ fand 2008 statt. Doch der historische Disput um Territorien belastet bis heute die Beziehungen.
(Osteuropa 5-6/2015, S. 125136)