Spiel mit dem Feuer
Die „Politik der revolutionären Infektion“ im Ersten Weltkrieg
Abstract in English
Abstract
Die Mittelmächte waren der Entente im Ersten Weltkrieg militärisch unterlegen. Da dies bereits mit dem Kriegseintritt Großbritanniens Anfang August 1914 feststand, versuchte das Deutsche Reich, seine Gegner durch eine Politik der revolutionären Infektion zu schwächen. Ziel waren sowohl das multinationale Zarenreich als auch das britische Empire. Dies war allerdings ein gefährliches Spiel, bestand doch bei Berlins wichtigstem Verbündetem, dem österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaat, ebenfalls die Gefahr einer Schwächung durch nationale Befreiungskämpfe. Trotz unterschiedlicher Verwundbarkeit versuchten alle Kriegsparteien, durch gezielte Förderung nationalistischer, islamistischer oder sozialistischer Unruhen ihre Gegner zu schwächen. Auch wenn diese Versuche nicht kriegsentscheidend waren, hatten sie großen Einfluss auf die Nachkriegsordnung.
(Osteuropa 2-4/2014, S. 109126)