„Adler im Kopf, Schlangen im Herzen …“
Napoleon, Borodino und nationale Identität in Russland
Abstract in English
Abstract
Der Krieg gegen Napoleon ist in Russland bereits kurze Zeit nach der Schlacht von Borodino im Jahr 1812 zu einem Kernelement des offiziellen nationalen Selbstverständnisses geworden. Die staatliche Erinnerungspolitik hat das Gedenken an den Sieg im Vaterländischen Krieg seitdem immer wieder für aktuelle Bedürfnisse instrumentalisiert. Vor allem in Krisenzeiten dient die Erinnerung an den Sieg im Krieg dazu, Herrschaft zu legitimieren und akute Probleme zu kaschieren. Zugleich aber stimulierte der „Mythos Napoleon“ subversive Kritik an den Verhältnissen im eigenen Land und Diskussionen um Russlands Rolle in Europa.
(Osteuropa 1/2013, S. 2950)