Staatskunst und ihre Abgründe
András Rényi über den Geist der Zeit
Abstract in English
Abstract
Im Herbst 2011 gab Staatssekretär Imre Kerényi 15 Gemälde in Auftrag, die Schlüsselmomente der Geschichte Ungarns zeigen. Sie reichen von der Ära des Dualismus über Trianon bis zur Geburt der neuen Verfassung. Die Bilder wurden ausgestellt und illustrieren nun die Prachtausgabe des neuen Grundgesetzes. Der Kunsthistoriker András Rényi beklagt, dass auf eine Ausschreibung und das Urteil von Fachleuten verzichtet worden sei, und sieht im gesamten Projekt die Parodie einer autoritären, administrativen höfischen Kunst. Die ikonographischen Mängel in einigen der Bilder sind so groß, dass sie eines nicht leisten: die Apotheose des neuen Grundgesetzes.
(Osteuropa 12/2011, S. 393431)