Kontrolle, Kooptation, Kooperation
Sowjetstaat und Orthodoxe Kirche
Abstract in English
Abstract
Die Sowjetunion baute ein subtiles System der Kontrolle und Reglementierung der Russischen Orthodoxen Kirche auf. Der Rat für Religionsangelegenheiten und der KGB spielten die Schlüsselrollen. Neben der Repression und der Diskriminierung von Gläubigen und Priestern setzten die Organe vor allem auf Kooptation und Kooperation. Die Orthodoxe Kirche wurde Teil der sowjetischen Außenpolitik. Auch innenpolitisch gelang es dem Regime, die Kirche einzubinden. Anders als die katholische Kirche in Polen war die orthodoxe Kirche in der Sowjetunion nie eine oppositionelle Kraft. Der orthodoxe Klerus ließ sich kooptieren und handelte „im Geiste von Staatlichkeit und Patriotismus“.
(Osteuropa 9/2009, S. 113132)