Moldova: Holocaust als Spielball
Der schwierige Umgang mit dem jüdischen Erbe
Abstract in English
Abstract
Moldova tut sich schwer, das bedeutende jüdische Erbe Bessarabiens, der Bukowina und Transnistriens angemessen zu würdigen. Noch schwieriger ist es, die Erinnerung an die Opfer der Shoa im kollektiven Gedächtnis zu verankern, wie eine Analyse der Schulbücher zeigt. Das Gedenken an den Holocaust ist zum Spielball einer geschichts- und identitätspolitischen Auseinandersetzung geworden. Politiker und Historiker streiten über „Moldowanismus“ oder „Rumänismus“. Dahinter verbirgt sich der Kampf um Moldovas politische Orientierung. Die Erneuerung jüdischen Lebens scheint leichter als die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Erinnerung.
(Osteuropa 8-10/2008, S. 481492)