„Was soll ich tun“
Jürgen Fuchs, 1968 und das östliche Europa
Abstract in English
Abstract
Der Prager Frühling und dessen gewaltsame Niederschlagung waren für den Lyriker Jürgen Fuchs die Initialzündung seines politischen Denkens. Er geriet zunehmend in Opposition zum DDR-Regime. Wegen „staatsfeindlicher Hetze“ und wegen des Vorwurfs, einen „demokratischen Sozialismus“ nach dem Vorbild des Prager Frühlings in der DDR errichten zu wollen, wurde Fuchs verhaftet und von der Stasi traktiert. Selbst nach seiner Abschiebung nach West-Berlin verfolgte ihn die Stasi. Fuchs dachte in den Dimensionen eines vereinten und freien Europa und mahnte die Beachtung der Menschenrechte in Osteuropa an. Dort fanden seine Werke Leser. In Polen wurden seine Texte im „zweiten Umlauf“ publiziert, in Prag seine Gedichte vertont und bei verbotenen Konzerten gespielt.
(Osteuropa 7/2008, S. 95108)