Usbekische Zwickmühle
Staatsnationalismus und Auslandsusbeken
Abstract in English
Abstract
Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging in Zentralasien die Angst vor ethnischen Konflikten um. Alle neuen Staaten beheimaten große Bevölkerungsgruppen, die einer Ethnie angehören, die Titularnation eines Nachbarstaates ist. Die größte dieser Gruppen sind die Auslandsusbeken. Doch Usbekistan begreift sich gar nicht als Schutzstaat der Auslandsusbeken. Vielmehr betrachtet das Regime in Taschkent die Auslandsusbeken als Staatsbürger der Nachbarstaaten oder gar als potentielle islamistische Terroristen. Auch die Auslandsusbeken in Kirgisistan sind von dem autoritären Usbekistan enttäuscht. So schlecht ihre politische, wirtschaftliche und kulturelle Situation auch ist, in Kirgisistan können sie zumindest ihren Unmut äußern.
(Osteuropa 8-9/2007, S. 237244)