Unser täglich Sibirien gib uns heute
Imaginäre Geographie als deutsche Popkultur
Abstract in English
Abstract
Sibirien ist fester Bestandteil der deutschen Popkultur: Die Romane von Edwin Erich Dwinger, Ferdinand Ossendowski oder Heinz G. Konsalik prägten das 20. Jahrhundert ebenso sehr wie die erste deutsche Fernsehserie „So weit die Füße tragen“ oder die Reportagen von Gerd Ruge. Die Bilder, die hier gezeichnet werden, operieren häufig mit Stereotypen, die bereits in den Sibirien-Reiseberichten des späten 17. und in den Publikationen deutscher Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts angelegt sind. Dabei ist das Stereotyp nicht nur „plattes Bild“, sondern erfüllt eine kommunikative Funktion zwischen Vermittlung und Trauma-Bewältigung.
(Osteuropa 5/2007, S. 201214)