„Rom liegt irgendwo in Rußland…“
Russische Literatur in deutschen Übersetzungen 2006
Abstract in English
Abstract
Obwohl die Zahl der Übersetzungen nicht über dem jährlichen Durchschnitt liegt, gibt es einige erfreuliche Tendenzen. So beeindruckt der Mut einiger Verlage, in einer Zeit, die zur Prosa oder gar Sachprosa drängt, Lyrikbände zu produzieren, die nicht nur gute Nachdichtungen vorstellen, sondern durch Anlage und Gestaltung auch dem Auge etwas bieten. Bei den Romanen gibt es Überraschungen und wahre Entdeckungen, zu denen die anspruchsvollen Werke von Leonid Cypkin und Sergej Gandlevskij über die beklemmende Atmosphäre der „Stagnation“ gehören. Der umfangreiche Bestand an neuen russischen Erzählungen bleibt indes mit wenigen Ausnahmen weiterhin außerhalb des Blickfelds deutscher Verlage, die – sicher aus marktwirtschaftlichen Erwägungen – eher auf Krimi und Fantasy setzen.
(Osteuropa 5/2007, S. 235–287)