Protego, ergo sum?
Polen, die PiS und die Weltwirtschaft
Abstract
Im Wahlkampf 2005 übten die heutigen polnischen Regierungsparteien eine Fundamentalkritik an der Wirtschaftspolitik der 1990er Jahre. Dies löste die Befürchtung aus, die PiS würde die Errungenschaften der Tradition wieder rückgängig machen. Trotz Europaskepsis und protektionistischer Rhetorik hat die konservative Regierung jedoch an der Integration der polnischen Wirtschaft in die europäischen und globalen Märkte nicht gerüttelt. Sie ist bemüht, den Haushalt zu konsolidieren, hält den Złoty bislang stabil und hat dafür gesorgt, daß die Gelder aus den EU-Fonds konsequenter abgerufen werden. Negativ ist allerdings zu verbuchen, daß die Einführung des Euro in Frage gestellt ist und die Sozialausgaben weiter riesige Löcher in den polnischen Haushalt reißen.
(Osteuropa 11-12/2006, S. 113126)