Titelbild Osteuropa 1/2005

Aus Osteuropa 1/2005

Rußland und der Vierte Weltkrieg
Ein etwas anderes Schachbrett

Andrej Piontkovskij

Abstract

Die Islamisch-Fundamentalistische Internationale hat den Vierten Weltkrieg eröffnet. Ihr Hauptfeind ist der Westen, doch auch Rußland ist in ihr Visier geraten. Die Propaganda wollte den Tschetschenienkrieg als Kampf gegen den internationalen Terrorismus verkaufen. Nun wird sie die Geister, die sie rief, nicht mehr los. Doch statt sich mit den tschetschenischen Separatisten gegen die internationalen Islamisten zu verbünden, schlägt die rußländische Außenpolitik eine weitere, noch gefährlichere Volte: Die Islamisten seien bloß Handlanger des Westens, der Hauptfeind sitze in Washington. Am Horizont erscheinen schon jetzt die Folgen dieses isolationistischen Szenarios: eine amerikanisch-chinesisch-arabische Multipolarität, deren Dominanz ein auf seine slawischen Kerngebiete reduziertes Rußland durch einen Anschluß an die EU zu brechen sucht.

(Osteuropa 1/2005, S. 103–175)