Titelbild Osteuropa 5/2003

Aus Osteuropa 5/2003

Sammeln für Armenien
Private Kunstkollektionen in Erevan

Waltraud Bayer

Abstract

Die Armenische Sowjetrepublik profitierte – wie kaum eine andere Teilrepublik der ehemaligen UdSSR – vom Engagement privater Kunstsammler im In- und Ausland. Öffentliche Sammlungen entstanden durch Schenkungen und Überführungen von verstaatlichtem Kulturgut aus der Diaspora. Der Beitrag beschreibt die historischen Rahmenbedingungen, die Rolle der wichtigsten Sammler und Museumsgründer, analysiert die Wechselbeziehungen zwischen Armenien und den armenischen Gemeinden in der UdSSR wie im Ausland. In kulturpolitischen Fragen existierte ein breiter nationaler Konsens. Dieser ermöglichte nicht nur den Aufbau bedeutender Kunstmuseen, sondern auch eine Kunstpolitik, die den Direktiven der Moskauer Zentrale widersprach und indirekt Impulse zur Entwicklung einer eigenständigen, inoffiziellen Kunstszene gab.

(Osteuropa 5/2003, S. 618–634)